Kulturliebhaber aufgepasst! Am 13. November öffnet das Theater DIE SCHOTTE in Erfurt ihre Pforten für Schreiberlinge und Publikum
Von Maria Hutmacherin
Spätlese? Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt vom Junge Medien Thüringen e.V. und dem Erfurter Herbstlese Verein. Inhaltlich werden Phantasie und Gedanken keine Grenzen gesetzt. Das lockt den Nachwuchs sowie gestandene Autoren und Slammer gleichermaßen. Dieses Jahr stehen Louisa Klopfleisch, Rene Sachse, Fabian Hagedorn, Dario-Lucas Helbing, Ronny Ritze, Maximilian Pohl, Alexander Veko und Andreas Budzier auf der Bühne.
Andreas Budzier, Jahrgang 1984, sollte dem ein oder anderen bereits ein Begriff sein. Der Slammer und Leiter der Erfurter Lesebühne (LEA) hat mit seinen Reimen schon viele begeistert. Seine größte Inspiration ist, wegen des unkonventionellen Schreibstils, James Joyce. Er schreibt seit er schreiben kann, wenn er das nicht tun würde, würde ihm wirklich etwas grundlegendes im Leben fehlen. Aber vielleicht, sagt Andreas, verarbeitet er so auch nur die Verrücktheit um ihn herum. So konnte er bereits in unterschiedlichen Zeitschriften, wie dem HEFT oder dem Palmbaum veröffentlichen und bei Begleitpublikationen zu Lesungen. Doch auch ein erfahrener Autor ist vor Kritik nicht gefeit. Bei der Leitung seiner Schreibgruppe steckt er öfter mal Kritik ein, doch die beste Kritik hat er bei einer Lesung bekommen, so der Slammer. Ein Mensch im Publikum hat während seines Vortrags nur mit dem Kopf geschüttelt. Doch solche Texte schreibt er nicht mehr. Beste Vorausetzungen also für die Teilnahme an der Spätlese, die von Ryo Takeda moderiert wird.
Moderator Ryo hat einen „anderen“ Lebenslauf
Die Talente – Inspiration durch Hörbücher
Über eine Karriere als Schriftsteller hat sich auch Maximilian Pohl noch keine Gedanken gemacht. Er beschäftigt sich seit drei Jahren vorrangig mit Alltagsthemen, ab und zu mischen sich auch fiktionale Situationen mit unter, doch immer mit Bezug zum Alltagsgeschehen. Maximilian nennt zur Frage nach den Gründen die ihn zum Schreiben bewegt haben den Wunsch nach Dokumentation seines Umfeldes, erst in fotografischer, dann in schriftlicher Form.
Gute Präsentation und klare Worte
Ebenfalls das Publikum beglücken wird Fabian Hagedorn. Der Stundent für Politik- und Kommunikationswissenschaften durfte sich schon auf der ein oder anderen Kleinkunstbühne in Erfurt blicken lassen. Am liebsten schreibt Fabian in der deutschen Sprache. Das Spiel mit sprachlichen Bildern und feinen Formulierungsnuancen macht ihm sehr viel Spaß und in seiner Muttersprache kennt er sich einfach am besten aus. Andere Sprachen beherrscht er dafür nicht ausreichend. Für den Studenten ist auch ein guter Text im Grunde nur die halbe Miete. Die Art und Weise, wie ein Autor seine Texte präsentiert, kann nochmal einen Mehrwert aufzeigen der beim eigenständigem Lesen nicht transportiert wird. Aus dieser Intention heraus sollte es dem Autor eine besondere Ehre sein, seine Texte auf der Spätlese präsentieren zu dürfen. Auf die Bühne gebeten wird auch Dario-Lucas Helbing. Der 17-jährige wurde von Autoren wie Kafka und Goethe inspiriert und widmet sich in seinen Texten bevorzugt gesellschaftlicher Kritik. Zu Kritik an seinen eigenen Werken hat er eine entspannte Einstellung. „Ich nehme sie mir zu Herzen und versuche das, was ich für konstruktiv halte, umzusetzen. Wenn aber jemanden einfach was nicht passt tangiert mich das nur peripher.“ In seinen Texten kann er seinem Ärger über die Welt Luft machen. Die Spätlese wird dem Zweifler hoffentlich ein wenig mehr Freude bereiten. Außer den hier vorgestellten Autoren werden auch noch Rene Sachse, Alexander Veko und Ronny Ritze ihre Schreibkunst feilbieten. Wir dürfen gespannt sein wenn Ryo Takeda am 13. sein Publikum herzlich willkommen heißt. Zusammen mit seinen Schreiberlingen wird er in der Schotte die Gäste durch den Abend geleiten. 21 Uhr geht es los und Tickets sind ermäßigt ab knapp sechs Euro zu haben (seid schnell, es sind nur noch Restbestände da!